Das Orginal Friedberger Burgfestmännchen

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Allgemeine Informationen rund um das Friedberger Burgfest

Was ist/war das Friedberger Burgfest? 

Entstanden ist der Gedanke für dieses Festival im Rahmen des Friedberger Jugendzentrums bereits 1976.

Das JUZ ist der Entstehungsort des Burgfestes, eine AG im JUZ war bis zu dessen Abriß auch der Träger des Burgfestes, wie die FOTO - AG, die FILM - AG, war die BURGFEST-AG dort eine feste Einrichtung und hatte mit dem SJR (Stadtjugendring) nicht das geringste zu tun - außer, dass der SJR auf dem/n Burgfest/en jeweils Info-Stände betreiben durfte.

Die Organisation wurde von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ehrenamtlich übernommen. Teilweise waren bei der Durchführung bis zu 300 Jugendliche(!) beteiligt. Erlöse aus dem Karten- und Getränkeverkauf wurden, soweit sie nicht zur Vorfinanzierung des nächsten Festes benötigt wurden, zu 100% der Jugendarbeit der Stadt Friedberg zur Verfügung gestellt.

Damit gehörte das Friedberger Burgfest zu den ältesten selbstverwalteten Festivals in Hessen. Das es nebenbei, mit bis 7000 Besuchern an einem Tag, auch eines der erfolgreichsten war kommt als schöner Nebeneffekt noch dazu. Als NonProfit-Unternehmen konnte das Burgfest sich in gewissen Grenzen eine sagen wir mal störrische Haltung gegenüber Mainstream-Geblubber leisten, was die Qualität und die Vielfalt des Programms positiv beeinflusst hat. Ein Blick in die Liste der beim Burgfest aufgetretenen Künstler liest sich dementsprechend auch wie ein Auszug aus dem Who-Is-Who der Musik- und Künstlerkataloge. Anspruch des Burgfestes war nicht nur das Anbieten von Musik und Darbietungen zum reinen Konsumieren, sondern auch daß aktive Einbeziehen der Besucher in vielfältigste Aktivitäten wie z.B. Terry Keegans berühmte Workshops.

Neben dem künstlerischen Teil kam auch Essen und Trinken, sowie das Einkaufen bei festivaltypischen Verkaufsständen, nicht zu kurz.
Ein weiteres Anliegen der Burgfest-Macher war auch immer, den verschiedensten politischen Gruppen, gleich welcher Richtung, einen kostenfreien Informationsstand zu ermöglichen und somit zur politischen Willensbildung beizutragen.

Erst als das JUZ vernichtet war, wurde nach einer Nachfolgeorganisation gesucht, welche die Trägerschaft für das Burgfest übernehmen konnte. Hier bot sich natürlich der SJR an, wobei schon nach dem ersten Fest klar wurde, dass hier eine eigene und unabhängige Organisation erforderlich ist, da der SJR damit grenzenlos überfordert war, der SJR auch andere Aufgaben und Ziele hat.

Immerhin hat es dazu geführt, dass der SJR ein eingetragener Verein wurde, durch das Friedberger Burgfest und einen verschwundenen Kassierer kam der SJR dann in den neunziger Jahren so in die Schieflage, dass ein "Notvorstand" durch das Friedberger Amtsgericht bestellt werden musste, der die Geschäfte in ordentliche Bahnen lenken konnte.

Während dieser Zeit des Notvorstandes sind dann einige Burgfest-Unverdrossene ungeachtet von wirtschaftlichen Realitäten und frei von Sachkenntnis geschäftlicher Abläufe zur Gründung des Vereines "Friedberger Burgfest e.V." gekommen, sie haben dem Fest damit den Todesstoß versetzt und im SJR wiederum wurde als Nachfolgeaktivität der "Soundgarden" gegründet.

Der Burgfest-Verein wurde dann mit Schulden und Forderungen gegen einzelne Vorstandsmitglieder richtig plattgemacht.
(Zur Organisation und Arbeitsweise findet sich weiter unten noch ein Orginaltext von damals)

 

Somit steht das 25. Jubiläums-Festival noch aus. Noch ein Grund für ein Burgfest!

 

 

Welche Künstler sind beim Burgfest aufgetreten? 

Die Künstler stammen aus fast allen Bereichen. Rock, Blues, Fock, Jazz, Salsa, .... um nur mal die musikalischen Richtungen zu nennen. Insgesamt sind über die Jahre verteilt fast 300 Künstler bei uns aufgetreten.

 

 

Wo fand das Festival statt?

Na wo schon! In der Burg Friedberg. Nebenbei bemerkt ist die Burganlage Friedberg eine der größten Deutschlands.

 

 

Wer ist zuständig? Wer hat was zu sagen? Was ist von Seiten der Politik geschehen?

Für die Durchsetzung eines Projektes, wie dem Friedberger Burgfest, ist es wichtig zu wissen, wer in Friedberg welche Tätigkeiten ausführt und wie die lokalen Machtverhältnisse sind. Aus diesem Grunde habe ich Seiten über die Entscheidungsgremien in Friedberg zusammengestellt. Dort sind auch Beschlüsse zu sehen, die für die künftige Organisation eines Burgfestes von Bedeutung sein können.

 

 

Wie hat die Burgfest AG gearbeitet?

Hierzu gab es vor dem 20.ten Friedberger Burgfest (mir unbekannte) Autoren, die folgenden Text verfassten. den ich ungekürzt an dieser Stelle wiedergeben möchte. Hier kann der Leser, das durchaus immer problematische Verhältnis zum SJR herauslesen, die allgegenwärtige Forderung nach einem neuen JUZ und der Wunsch nach möglichst weitreichender Unabhängigkeit.

burgfest rundschau

Neunter Juli, ca. drei Uhr morgens. Das Burgfest wird dann vorbei,
oder zumindest fast vorbei sein. Dann kommen noch drei Tage auf-
räumen, noch ein paar Nachtreffen, und das war's dann für dieses
Jahr. Nicht ganz, allerdings. Denn wahrscheinlich wird es, wie
letztes Jahr, bereits im Dezember das erste Treffen für das näch-
ste (das zwanzigste!) Fest geben. Diesem werden in der Zeit von
Januar bis zum Fest fast wöchentliche Treffen der zwanzig Aktiven
folgen. Zumindest war es dieses Jahr so. Nun soll dieser Artikel
keine Klage über die Arbeit werden und auch keine "Ach wie toll
wir doch sind" Hymne. Die Arbeit der Burgfest-AG soll lediglich
vorgestellt werden, da. wir den Eindruck haben, daß sich die Orga-
nisation des Festes vielen Besucherinnen und Besuchern zunehmend
entzieht. Das war nicht immer so. Erst seit der Schließung des Ju-
gendzentrums vor mittlerweile neun Jahren entwickelte sich die Or-
ganisation des Burgfest in diese Richtung. Das hat natürlich auch
mit der mittlerweile erreichten Größe etwas zu tun, aber uns
stellt sich die Frage, ob nicht ein öffentlicherer Charakter unse-
rer Sitzungen, wie er in einem Juz möglich wäre, Abhilfe schaffen
könnte. Dabei ist die Burgfest-AG keineswegs ein Geheimbund oder
so, nur sind die Räume des SJR nun mal kein öffentlich genutzter
und nutzbarer Raum. So weit einige Vorreden, und manche oder man-
cher wird sich bereits fragen, warum mit welcher Absicht dieser
Artikel hier erscheint. In vielen Diskussionen im Rahmen der Orga-
nisation wurde, nicht erst seit diesem Jahr, eine "Krise des Burg-
fest" deutlich. Diese ist nicht so akut, das sie das Fest in sei-
ner Existenz bedrohen würde, nein, dazu schwelt sie schon zu
lange. Aber im Zusammenhang mit den Querelen um die Finanzsitua-
tion des SJR, die ja mehrfach in den Zeitungen auftauchte, ist das
Thema wieder aktuell geworden. Und wir finden, es ist nötig, ge-
rade auch im Hinblick auf das "Jubiläumsfest" nächstes Jahr, un-
sere Uberlegungen öffentlich zu machen.

Da wir, wie bereits erwähnt, den Eindruck haben, die Organisation
des Burgfest ist für viele rätselhaft, wollen wir. diese zuerst
darstellen. Die Burgfest-AG besteht aus ca.  zwanzig Männern und
Frauen im Alter zwischen zwanzig und vierzig. Hier ist von der
Schülerin über, den Student bis hin zu regelmäßiger Arbeit nachge-
henden Menschen alles vertreten. Daraus bilden ca. acht bis zehn
Leute die Programm-AG, die das Programm gestaltet und die Künstler
und KUnstlerinnen"aussucnt'.: Die Programm-AG ist die letzte überle-
bende AG innerhalb der Burgfest Struktur. Es gab auch einmal an-
dere AG's, wie zum Beispiel die Werbe-AG. Wegen akutem Mangel an
aktiven Menschen wurden aber die Aufgaben der anderen AG's mitt-
lerweile zusammengelegt und vom Plenum übernommen. Nach dem er-
sten, frühen Treffen, auf dem Rückblicke, Anregungen und Kritik
des letzten Festes im Mittelpunkt stehen, beginnt meist die Arbeit
der Programm-AG, die sich ab Januar wöchentlich im SJR trifft.
Vorher sind wir in den letzten Jahren meist noch für ein Wo-
chenende" auf Seminar gefahren, dort wurden auch oft in langen,
nächtlichen Gesprächen viele tolle Ideen entworfen, die teilweise
bis heute noch nicht umgesetzt sind.
Die Arbeit der Programm-AG beginnt zunächst mit dem Sortieren,
Sichten und Hören des bereits eingetroffenen Demo-Materials. Im
Laufe der Zeit wird weiteres Material angefordert, Bänder gehört,
verworfen, für Gut befunden. Besseres taucht auf, Altes wird wie-
der hervorgeholt, verglichen, "Privatentdeckungen" vorgestellt und
so weiter. Zwischendurch tauchen immer mal wieder Dinge auf, die
bereits jetzt erledigt werden müssen; beispielsweise diverse An-
träge an Ämter etc. Mit der Zeit kristallisiert sich ein Programm

heraus, wichtig ist hier wohl noch, daß die meisten Entscheidungen
einstimmig fallen - nicht fallen müssen, per Satzung oder so. Wir
greifen -aber nur in schwierigen Fällen zum Mittel der Abstimmung.
Steht das Programm, nach vielen Telefonaten dann endlich, geht die
Arbeit der Programm-AG praktisch nahtlos in das Plenum über, das
sich dann allerdings meist noch etwas erweitert. Jetzt werden all-
gemeine Fragen, von Werbung über Einlaß bis hin zu Technischem Ab-
lauf etc. geplant. Auch das Plenum trifft sich wöchentlich. Bis
ca. ein bis drei Wochen vor dem Fest bleibt dieser Zustand, die
letztes Phase dann ist zum Beschreiben zu hektisch.

So weit, so gut. Oder schlecht. Die Obereinstimmung von Burgfest-
AG und SJR ist wechselhaft wie das Verhältnis zwischen Beiden.
Dazu bedarf es Erklärungen. Der SJR Friedberg ist Veranstalter des
Burgfestes. Was nicht heißen muß, das sich der SJR auch um das
Fest und seine Organisation kümmert, es bleibt dem Engagement ein-
zelner Mitglieder, und Mitgliderinnen des SJR überlassen, ob und
wie sie sich in das Fest einbringen. Dagegen wäre erstmal nichts
einzuwenden, wäre da nicht der Umstand, daß der SJR ein Verein
ist, somit die Funktionen Vorstand und Kasse besitzt und diese die
einzig Zeichnungsberechtigten sind. Im Klartext bedeutet das, wir
verfügen vor dem Fest über keinerlei Finanzen und sind auch nicht
berechtigt, Entscheidungen zu treffen, die über eine bestimmte fi-
nanzielle Summe hinausgehen. Das hat in den Jahren, in denen das
Burgfest einen eigenen Kassierer hatte (Gruß an Uli) gut geklappt,
in den letzten Jahren hatten diese Funktion immer wieder andere
Menschen inne, die sich immer wieder neu einarbeiten mussten. So
wurden die Probleme, die wir bei der kleinsten Vertragsunterzeich-
nung oder bei der Vergabe von Druck- oder Anzeigenaufträgen hatten
zunehmend größer, da der Kontakt zu den verantwortlichen SJR -
Menschen nicht immer reibungslos funktionierte. Unterschriften zu
besorgen konnte durch Terminschwierigkeiten zur Beschäftigung für
zwei Wochen werden. Aufgaben, die normalerweise durch ein Fax oder
einen Brief zu erledigen sind, lähmten den Ablauf ganzer Bereiche.
Diese Schwerfälligkeit kann mit der Zeit ziemlich nervenaufreibend
sein. 1993 sollte alles besser werden, und es kam die Katastrophe,
die Euch sicher durch die Zeitungen bekannt ist. Der Kassierer des
SJR, der gleichzeitig die Finanzangelegenheiten des Burgfestes
übernahm, war die Unzuverlässigkeit in Person, mit dem Ergebnis
eines Notvorstandes, der die Finanzen ordnen muß. So kam es, daß
wir selber Ende April nicht wußten, ob es ein Burgfest geben wird,
oder ob die Arbeit von vier Monaten umsonst war.
Die skizzierten Probleme sollen gelöst werden. Nächstes Jahr wird
es das zwanzigste Fest geben, und wir wollen dieses Jubiläum na-
türlich feiern und das Fest soll auch diesen Feiercharakter spüren
lassen. Dazu wird es mehr Anstrengung und Arbeit bedürfen als
sonst, und es ist abzusehen daß einige personelle Veränderungen
ins Haus stehen. Deshalb müssen die skizzierten Probleme gelöst
werden. Dazu hat, wir haben es einleitend erwähnt, es bereits
Ideen und Diskussionen gegeben.

Die einfachste Lösung wäre vielleicht ein Juz, welches gut genutzt
wird und somit viele neue Menschen auch zur Organisation des Burg-
festes locken könnte. Aber ob, wann und in welcher Form diese Lö-
sung realistisch ist, liegt an den Friedberger PolitikerInnen -
und da keine Wahlen anstehen, dürfte die Einrichtung eines Juz
wohl noch dauern.

Eine zweite, bereits mehrfach diskutierte Lösung könnte die Grün-
dung eines Vereins Burgfest sein. Dieser Verein könnte von den
Entscheidungsstrukturen her effizienter und direkter sein und über
eine Mitgliedschaft im SJR zwar unabhängig, aber trotzdem in ju-
gendpolitische Strukturen eingebunden sein.
Sicher gibt es weitere Möglichkeiten und auch Ideen von anderer
Seite, auf die wir bisher noch gar nicht verfallen sind. All das
würde uns interessieren. Genauso wie viele Menschen, die bei der
Vorbereitunq der nächsten Burgfeste helfen, bereit sind, sich et-
was in die Materie zu vertiefen und am Besten natürlich auch die
Bereitschaft haben, evtl. mehr als ein Fest zu organisieren. Denn
das Burgfest ist mittlerweile recht komplex geworden, so daß zu
Beginn vielleicht viele nicht so richtig durchblicken. Don't
worry, das ging uns auch nicht anders. Insbesondere möchten wir
Frauen auffordern, sich einzubringen und zu beteiligen, da bei
uns, wie überall in der Gesellschaft, Frauen unterrepräsentiert
sind. Wir werden Euch auf dem Fest selbst Gelegenheit geben, Eure
Meinung zu äußern, falls Ihr uns direkt ansprechen wollt, ist das
über folgende Adresse möglich:

Burgfest AG
c/o SJR Friedberg e.V.
Gärtnerweg 1
61169 Friedberg.

Ihr könnt uns noch bis ca. 12. bzw. 19. Juli auch telefonisch er-
reichen und zwar Dienstags zwischen 20.00 und 23.00 Uhr unter
06031/61961.
idee: meckerkasten -brett o.ä.

 

Die Burgfest AG, der SJR, Organisation

(aus der Burgfestzeitung Nr.19, Seite 2)

Burgfest organisieren: Wer will, der darf
Wanted: Neue Ideen, Juz, eigener Verein, engagierte Frauen - Not wanted: Unsinnige Verknüpfung mit dem SJR

10. Juli, 3 Uhr morgens. Das Burgfest wird dann vorbei oder zumindest fast vorbei sein. Dann kommen noch drei Tage aufräumen, noch ein paar Nachtreffen, und das war's dann für dieses Jahr. Nicht ganz allerdings. Denn wahrscheinlich wird es bereits im Dezember das erste Treffen für das nächste (das zwanzigste!) Fest geben. Dem werden in der Zeit von Januar bis zum Fest fast wöchentliche Treffen der zwanzig in der Arbeitsgemeinschaft aktiven Burgfest-Organisatoren folgen. Zumindest war es dieses Jahr so. Nun soll dieser Artikel keine Klage über die Arbeit werden und auch keine »Ach wie toll wir doch sind«-Hymne. Die Arbeit der Burgfest-AG soll lediglich vorgestellt werden, da wir den Eindruck haben, daß sich die Organisation des Festes vielen Besucherinnen und Besuchern zunehmend entzieht. Das war nicht immer so. Erst seit der Schließung des Jugendzentrums vor mittlerweile neun Jahren entwickelte sich die Organisation des Burgfestes in diese Richtung.

Das hat natürlich auch mit der mittlerweile erreichten Größe etwas zu tun, aber uns stellt sich die Frage, ob nicht ein öffentlicherer Charakter unserer Sitzungen, wie er in einem Juz möglich wäre, Abhilfe schaffen könnte. Dabei ist die Burgfest-AG keineswegs ein Geheimbund oder so, nur sind die Räume des SJR nun mal kein öffentlich genutzter und nutzbarer Raum. So weit einige Vorreden, und manche oder mancher wird sich bereits fragen, warum und mit welcher Absicht dieser Artikel hier erscheint.
In vielen Diskussionen im Rahmen der Organisation wurde, nicht erst seit diesem Jahr, eine »Krise des Burgfest« deutlich. Die ist nicht so akut, daß sie das Fest in seiner Existenz bedrohen würde, nein, dazu schwelt sie schon zu lange. Aber im Zusammenhang mit den Querelen um die Finanzsituation des SJR, die ja mehrfach in den Zeitungen auftauchte, ist das Thema wieder aktuell geworden. Und wir finden, daß es nötig ist, gerade auch im Hinblick auf das »Jubiläumsfest«, im nächsten Jahr, unsere Überlegungen öffentlich zu machen.
Da wir, wie bereits erwähnt den Eindruck haben, die Organisation des Burgfest sei für viele rätselhaft, wollen wir diese zuerst darstellen. Die Burgfest-AG besteht aus rund zwanzig Männern und Frauen im Alter zwischen 20 und 40, von der Schülerin über den Studenten bis hin zum regelmäßiger Arbeit nachgehenden Menschen ist alles vertreten. Daraus bilden acht bis zehn Leute die Programm-AG, die das Programm gestaltet und die Künstler aussucht.
Die Programm-AG ist die letzte Überlebende innerhalb der Burgfest-Struktur. Es gab auch einmal andere AG's, wie zum Beispiel die Werbe-AG. Wegen akutem Mangel an aktiven Menschen wurden aber die Aufgaben der anderen AG's mittlerweile zusammengelegt und vom Plenum übernommen. Nach dem ersten frühen Treffen, auf dessen Tagesordnung Rückblicke, Anregungen und Kritik, des letzten Festes im Mittelpunkt stehen, beginnt meist die Arbeit der Programm-AG, die sich ab Januar wöchentlich beim SJR trifft. Vorher sind wir in den letzten Jahren meist noch für ein Wochenende zu einem Seminar gefahren, dort wurden auch oft in langen, nächtlichen Gesprächen viele tolle Ideen entworfen, die teilweise bis heute noch nicht umgesetzt sind.
Die Arbeit der Programm-AG beginnt zunächst mit dem Sortieren, Sichten und Hören des eingetroffenen Demo-Materials. Im Laufe der Zeit wird weiteres Material angefordert, werden Bänder gehört, verworfen, für gut befunden. Besseres taucht auf, Altes wird wieder hervorgeholt, verglichen, »Privatentdeckungen« werden vorgestellt, und so weiter. Zwischendurch tauchen immer mal wieder Dinge auf, die bereits jetzt erledigt werden müssen, beispielsweise diverse Anträge an Ämter.
Mit der Zeit kristallisiert sich das Programm heraus, wichtig ist hier wohl noch, daß die meisten Entscheidungen einstimmig fallen - aber nicht
fallen müssen, per Satzung oder so. Wir greifen nur in schwierigen Fällen zum Mittel der Abstimmung. Steht das Programm nach vielen Telefonaten dann endlich, geht die Arbeit der Programm-AG praktisch nahtlos ins Plenum über, das sich dann allerdings meist noch etwas erweitert. Jetzt werden allgemeine Fragen, von Werbung über Einlaß bis hin zum technischen Ablauf geplant.
Auch das Plenum trifft sich wöchentlich. Bis etwa ein bis drei Wochen vor dem Fest bleibt dieser Zustand, die letzte Phase dann ist zu hektisch, um sie hier zu beschreiben.
So weit, so gut. Oder schlecht. Die Übereinstimmung von Burgfest-AG und SJR ist so wechselhaft wie das Verhältnis zwischen den beiden. Dazu bedarf es einiger Erklärungen. Der Stadtjugendring Friedberg ist Veranstalter des Burgfestes. Was nicht heißen muß, daß er sich auch um das Fest und seine Organisation kümmert, es bleibt dem Engagement einzelner Mitglieder überlassen, ob und wie sie sich in das Fest einbringen. Dagegen wäre erst einmal nichts einzuwenden, wäre da nicht der Umstand, daß der SJR ein Verein ist, somit die Funktionen Vorstand und Kassierer besitzt - und diese die einzig Zeichnungsberechtigten sind.
Im Klartext: Wir verfügen vor dem Fest über keinerlei Finanzen und sind auch nicht berechtigt, Entscheidungen zu treffen, die über eine bestimmte Summe hinausgehen. Das hat in den Jahren, in denen das Burgfest einen eigenen Kassierer hatte (Gruß an Uli) gut geklappt, in den letzten Jahren hatten diese Funktion immer wieder andere Leute inne, die sich immer wieder neu einarbeiten mußten. So wurden die Probleme, die wir bei der kleinsten Vertragsunterzeichnung oder bei der Vergabe von Druck- oder Anzeigenaufträgen hatten, zunehmend größer, da der Kontakt zu den verantwortlichen SJR-Menschen nicht immer reibungslos funktionierte. Unterschriften zu besorgen konnte
durch Terminschwierigkeiten zur Beschäftigung für zwei Wochen werden. Aufgaben, die normalerweise durch ein Fax oder einen Brief zu erledigen sind, lähmten den Ablauf ganzer Bereiche. Diese Schwerfälligkeit kann mit der Zeit ziemlich nervenaufreibend sein.
1993 sollte alles besser werden. Und es kam die Katastrophe, die Euch sicher aus den Zeitungen bekannt ist. Der Kassierer des SJR, der gleichzeitig die Finanzangelegenheiten des Burgfestes übernahm, war die Unzuverlässigkeit in Person, mit dem Ergebnis, daß ein Notvorstand die Finanzen ordnen muß. So kam es, daß wir selber Ende April nicht wußten, ob es ein Burgfest geben würde, oder ob die Arbeit von vier Monaten umsonst war.
Im nächsten Jahr wird es das zwanzigste Fest geben, und wir wollen dieses Jubiläum natürlich feiern und das Fest soll auch diesen Feiercharakter spüren lassen. Dazu wird es mehr Anstrengung und Arbeit bedürfen als sonst, und es ist abzusehen, daß einige personelle Veränderungen ins Haus stehen. Deshalb müssen die skizzierten Probleme gelöst werden. Dazu hat, wir haben es einleitend erwähnt, es bereits Ideen und Diskussionen gegeben. Die einfachste Lösung wäre vielleicht ein Juz, welches gut genutzt wird und somit viele neue
Menschen auch zur Organisation des Burgfestes locken könnte.
Aber ob, wann und in welcher Form diese Lösung realistisch ist, liegt an den Friedberger PolitikerInnen - und da keine Wahlen anstehen, wird es bis zur Einrichtung eines Juz wohl noch dauern. Eine zweite, bereits mehrfach diskutierte Lösung könnte die Gründung eines Vereins Burgfest sein. Dieser Verein könnte von den Entscheidungsstrukturen her effizienter und direkter sein und über eine Mitgliedschaft im SJR zwar unabhängig, aber trotzdem in jugendpolitische Strukturen eingebunden sein.
Sicher gibt es weitere Möglichkeiten und auch Ideen von anderer Seite, auf die wir bisher noch gar nicht gekommen sind. Solche Ideen würden uns freuen. Genauso wie das Interesse möglichst vieler Leute, die bei der Vorbereitung der nächsten Burgfeste helfen, bereit sind, sich etwas in die Materie zu vertiefen und am besten natürlich dazu noch die Bereitschaft mitbringen, mehr als ein Fest zu organisieren.
Denn das Burgfest ist mittlerweile recht komplex geworden, so daß zu Beginn vielleicht viele nicht so richtig durchblicken. Don't worry, das ging uns auch nicht anders. Insbesondere möchten wir Frauen auffordern, sich zu beteiligen, da bei uns, wie überall in der Gesellschaft, Frauen unterrepräsentiert sind. Wir werden Euch auf dem Fest selbst Gelegenheit geben, Eure Meinung zu äußern, falls Ihr uns direkt ansprechen wollt, ist das über folgende Adresse möglich:

Burgfest AG
c/o SJR
Gärtnerweg 1
61169 Friedberg.